Max war noch nicht bei uns, als die Einladung zu einer Hochzeit auf dem Mittag in Immenstadt eintraf. Wir freuten uns wahnsinnig darüber, denn das findet nicht alle Tage statt, dass ein Paar auf einem Berggipfel heiratet. Es war also von Beginn an eine spannende Sache. Was findet überhaupt auf dem Berg statt … was ist dort geplant … wie kommen wir nach oben … usw.
Selbstverständlich sagten wir zu, auch wenn wir bereits wussten, dass wir dann einen Hund haben werden und einiges zu klären ist … Erst als die Hochzeit näher kam, beschäftigten wir uns genauer mit den Gegebenheiten Vorort. Wo sind wir untergebracht? Wie kommen wir mit Hund auf den Berg? Zu Fuß? Welche Höhenmeter liegen vor uns? Mit einer Gondel (das wäre uns am liebsten) oder wie machen wir es mit Max? Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir kommen mit einem bzw. zwei Sessellifte zur Bergstation. Zum Glück Doppelsitzer, was die Situation mit Max natürlich erleichtert. Wir hatten es tatsächlich versäumt, ihn als Welpe schon mal mit auf den Berg zu nehmen, also blieb es spannend.
Die Braut meinte zwar, man könne ihn auf den Schoß nehmen… aber sie hatte ihn noch nicht erlebt … An allem interessiert, wild und neugierig. Eben ein Junghund. es war uns von Anfang an klar, dass das mit dem Schoß nicht klappte, auch nicht neben uns mit dem Doppelsitzer, denn bereits bei der ersten Kuh, die unter uns erscheint, war es mit der Ruhe vorbei und „Sitz“ kein Thema mehr. Da gab es nur eine Lösung …
Ein Hunderucksack. Wir entschieden uns für einen günstigen, denn wahrscheinlich brauchen wir ihn nur sehr selten. Einige Male sind wir mit ihm im Rucksack gegangen und seine 8 Kg waren schon zu spüren. Aber es war DIE Lösung. Da die Bergbahn für die Hochzeit gesperrt war, konnten wir uns ausgiebig Zeit lassen und die Sessel wurden speziell gestoppt, bis wir saßen. Unser Schwiegersohn nahm den Rucksack und stellte ihn mit Max neben sich. Perfekt!!! So sah er nicht alles und man kann ihn gut festhalten. Diese Methode kann ich jedem Hunde Besitzer empfehle, der sich nicht sicher ist, ob sich sein Hund im Sessellift benehmen kann.
Auf dem Rückweg durfte er bis zur Mittelstation laufen, da dort der Kaffee serviert wurde und nochmals Pause im Schatten möglich war. An diesem Samstag im Juli waren es sogar auf dem Berg 33 Grad. Die große Überraschung für ihn gab es in Immenstadt vor dem Schloss, in dem die Feier stattfand. Mitten in der Stadt wurde die Aach, ein kleiner Bach freigelegt und er schlängelt sich mit einer Tiefe von etwa 20-30 cm durch eine Seitenstraße. Das war nicht nur für Max eine willkommene Erfrischung, auch die Braut zog ihre Schuhe aus und walkte durch den Bach.
Da wir mit unserem Auto in der Nähe der Location standen und das Essen erst nach einer Umkleidepause begann, war es angenehm kühl und Max konnte problemlos im Auto mit offenem Dach bleiben. Natürlich unter ständiger Aufsicht, da wir direkt vor dem Schloss parken konnten und die Raucher dort zusammenstanden.
Natürlich hätten wir Max in Pension geben können, aber es war DIE Gelegenheit, ihn nicht nur an den Sessellift zu gewöhnen, auch die vielen Menschen auf dem Gipfel, der Bernhardiner mit den Ringen und die Musik waren eine gute Schule für ihn.
Am nächsten Tag durfte er noch im kleinen Alpsee bei Immenstadt mit uns schwimmen und versetzte uns dabei in Stockstarre, als er plötzlich aus dem See sprang und los rann, zwischen See und Eisenbahnschienen. Ein Alptraum für jeden Hundebesitzer. Je mehr wir uns bemühten, ihn einzufangen, wurde es ein tolles Spiel für ihn. am Sonntagmorgen! Nach gefühlten Stunden, kam er ausgepowert zurück und wir konnten weiterfahren nach Lindenberg (meine Heimatstadt) den Waldsee, und wir genossen das wunderbare Moorgebiet um den Waldsee. Max war nach den 30 Minuten Fahrt wieder fit und wir konnten auf dem interessanten Weg den See umrunden. Auf einer Bank an der Promenade machten wir eine lange Pause, um den Anblick des Moorsees nochmals zu genießen. Ach ja, einen Kaffee im Waldseehotel durfte natürlich nicht fehlen.